Im Rahmen des Erasmus-Projekts „There is no Planet B“ besuchten uns von Sonntag, 12. Mai, bis Sonntag, 19. Mai, vier Schüler unserer belgischen Partnerschule aus Waregem. Im nahezu gleichen Zeitraum reisten fünf Urspringer nach Estland, unsere Partnerschule in Tartu zu besuchen.
Die in Urspring werkelnde Projektgruppe beschäftigte sich mit nachhaltiger und ökologischer Nahrungsmittelerzeugung sowie deren Vertrieb. Am Montag ging es nach Laichingen auf einen Bio-Bauernhof zum Ziegen streicheln [ 😛 ], im Anschluss wurde der Tiefenhöhle und dem Blautopf ein Besuch abgestattet.
Am Dienstag wurde dann in Urspring fleißig recherchiert, protokolliert und zusammengetragen, inwieweit es für den Normalbürger möglich ist, ökologisch zu konsumieren. Hierzu wurden auch Feldforschungen im örtlichen Supermarkt durchgeführt.
Mittwoch ging es dann auf den Ulmer Wochenmarkt, wo Marktbeschicker und Kunden interviewt und zur Standrentabilität bzw. ihrem Einkaufsverhalten befragt wurden. Der Nachmittag stand – neben Stadtführung und Münsterbesteigung – im Zeichen der Völkerverständigung in einschlägigen Ulmer Etablissements.
Am Donnerstag hieß es anpacken: Zum einen wurden mehrere Kilogramm Erdbeeren zu Marmelade verarbeitet, zum anderen wartete eine hungrige Meute auf den Erasmus-Beitrag zum Mittagessen: Chicorée- und Nudelsalat! Der Nachmittag wurde im Anschluss darauf verwendet, den projektbezogenen Teil des Austauschs zum Abschluss zu bringen.
Der Freitag stand unter dem Motto „Nimm mit was geht“ [ 😀 ] und führte im Rahmen eines Tagesausflugs an den Bodensee. Es wurden die Birnau, die Pfahlbauten, die Meersburger Altstadt und der Affenberg besucht.
Nach diesem vollgepackten Tag stand dann aber mitnichten Entspannung an, denn Samstag ging es für die Gruppe noch für mehrere Stunden in den Kletterwald.
Die in Estland weilenden Urspringer befassten sich unterdessen ebenfalls mit dem Thema „Biologische Nahrungsmittel“. Der in Tartu verfolgte Ansatz schloss die Produktion von Videos zu den Aspekten „Food Waste“, „Biologische Nahrungsmittel“ sowie „Fair Trade“ ein.
Natürlich wurde auch in Estland nicht nur hart gearbeitet, sondern auch Land und Leute in Augenschein genommen. Ein sehr interessanter Einblick bot sich beim Besuch eines örtlichen Bauernhofs, der in totaler Isolation existiert und auf dem alles in Handarbeit erledigt wird.
Ein Highlight unter den Exkursionen stellte auch der Besuch eines Moores dar, welches die Reisenden tief beeindruckte.
Für unsere Estlandreisenden ging es dann bereits Freitag zurück nach Urspring, sodass sie noch das Vergnügen hatten, sich mit den noch in Urspring weilenden Belgiern über die ebenfalls in Estland anwesenden Belgier aus Waregem auszutauschen … und dabei festzustellen, wie klein die Welt sein kann, bedenkt man, welche Bekanntschaften auf früheren Austauschen bereits geschlossen wurden.
Bereits am Freitagnachmittag startete eine sportliche Truppe um Herrn Bücheler und Herrn Walter zum Urspringer Fahrradwochenende. Die Teilnehmer radelten – stets in eigenem Tempo – ins Lautertal, wo für die Übernachtung in einem Naturfreundehaus Quartier bezogen wurde. Von dieser Homebase aus erkundete man dann Samstag und Sonntag per Rad die Umgebung.
Zur Erhaltung der Artenvielfalt beteiligt sich die Urspringschule wie bereits berichtet am Projekt Hortus-Garten der Rotarier. Nun galt es, den ersten Arbeitseinsatz zu stemmen und den Garten urbar zu machen. Unter der Federführung von Reinhard Spadinger und Dr. Rainer Wetzler begab sich eine pflanzwütige Truppe Urspringer am Samstagvormittag nach Allmendingen und griff beherzt zu Spitzhacke, Harke, Schaufel und Co., die ersten Pflanzen in ihr neues Refugium zu überführen.
Am Samstagabend fand das so langsam zur Tradition werdende Ritteressen in Urspring statt; aus Wetterschutzgründen bezog man Stellung unter den Parkboxen am U-Topf und genoss die knusprig braun gegrillten Spanferkel zu Schmalzbrot und Kartoffelsalat.
Die schon vor Ewigkeiten geplanten Wochenendausflüge in die Partnachklamm und zum Minigolf entfielen leider mangels Teilnehmern. Zur Klamm hätte man ja auch bereits um 8 Uhr morgens aufbrechen müssen; und wer beim Saustall am Samstagabend übertreibt, kann wohl am darauffolgenden Mittag auch nicht mehr zielgenau einlochen. Was ist nur los mit euch, Leute? Wo ist euer Stehvermögen geblieben?
Doch auch andere Gruppierungen zeigten sich wankelmütig. Wurde es im Schelklinger Stadtboten am Donnerstag noch groß angekündigt, so hatten der TSV Schelklingen und der Musikverein Stadtkapelle Schelklingen das Hohle Fels Fest aufgrund der schlechten Wettervorhersage für Sonntag abgesagt – was die interessierten Wanderer leider nicht errreichte, bis sie vor der Höhle standen. Bier und Wurst gab es folglich leider nicht, immerhin ein Blick in die Höhle wurde geworfen.
Nochmals sportlich wurde es in der zweiten Woche für das Mentorat Mädchenhaus, welches nach Neu-Ulm zum Go-Kart aufbrach. Vincent gewann das Rennen souverän trotz Versuchen der chinesischen Mitbewerber, ihn regelmäßig auszubremsen.
In der Zeit vom 20. bis 25. Mai fand in Urspring – wie an vielen Schulen Deutschlands – die Juniorwahl zur Europawahl statt.
Das in der heutigen Vollversammlung verkündete Ergebnis lässt staunen: So votierten die Urspringer Wähler mit 41,3 Prozent für die Grünen! Die „Noch-„Volksparteien CDU und SPD kamen jeweils nur auf das bescheidene Ergebnis von 6,3 Prozent und zogen so mit der Linken und der FDP gleich. Die AfD erhielt 9,3 Prozent der Stimmen und wurde somit knapp um 0,2 Prozentpunkte von der Partei DIE PARTEI geschlagen! Welch ein Erfolg!
(Das amtliche Ergebnis finden Sie hier.)
Die Urspringer Wahlbeteiligung lag bei 52,6 Prozent, mit 0 Prozent ungültigen Stimmen. Somit hat jeder es geschafft, ein Kreuz in einem Kästchen zu machen. Welche eine Leistung für Urspring! (Paraphrase nach Nathan B.)
Ferner wurden die diesjährigen Sieger des Urspringdinners präsentiert. Es gewann die Mühle.
Text: Jonathan Tolle & Oliver Jung; Fotos: Oliver Jung, Sabine Lächler