Urspring forscht

Nach wochenlanger Arbeit mit Bauen, Experimentieren, Aufschreiben, Auswerten, von vorne Anfangen und vielem mehr war am 22.02.2019 für Lucy Wang und Jacob Hochbaum der große Tag gekommen. Für sie ging es an diesem Freitag in die Donauhalle nach Ulm, zum diesjährigen Regionalentscheid von Jugend forscht der Region Alb-Donaukreis. Doch wie kam es eigentlich dazu und was hatten sie erforscht?


Begonnen hat alles am Freitag, den 28.09.2018. Frau Mörsch fuhr mit interessierten Schülern an die Hochschule in Ulm, an welcher der Jugend forscht-Tag stattfand. An diesem konnten Schüler einen Blick in den Wissenschaftsbetrieb der Ulmer Hochschule werfen. Nun war der Forschergeist geweckt, doch was bringt dieser ohne ein Forschungsgebiet? Zum Glück gibt es ja den NwT Unterricht. Denn im Rückblick auf das letzte Jahr fiel den Schülern wieder Herr Spadinger ein, wie er – als im NwT-Unterricht Photometer behandelt wurden – immerzu sagte: „Es gibt noch so viel weitere Möglichkeiten, wo man den Photometer einsetzen kann.“ Für all die Unwissenden unter den Lesern: Mit einem Photometer wird gemessen, wie viel Licht in Prozent durch eine Flüssigkeit durchgelassen wird. So recherchierte man, was man mit einem Photometer wohl so anstellen könnte und kam am Ende auf die Idee, mit dem Photometer das Wasser aus der Urspringquelle auf den Phosphatgehalt zu untersuchen. Dazu wird dem Wasser eine Chemikalie hinzugegeben, welche das Phosphat blau färbt, womit Licht abgehalten werden würde und man somit messen kann, wie viel Licht durchgelassen wird. Aber bestimmt man nun den Phosphatgehalt mit einem Wert, der einem nur sagt, wie viel Licht die Flüssigkeit durchdringt? Dazu musste, vor der Messung mit dem Wasser der Urspringquelle, dieselbe Messung mit einer bekannten Menge Phosphat durchgeführt werden. So begann man bei 50 Milligramm Phosphat pro Liter und verdünnte weiter, bis man irgendwann 0,01 Milligramm pro Liter erreichte. Bei den verschiedenen Verdünnungen musste dann gemessen und notiert werden, wie viel Licht durchgelassen wird. Dadurch ergibt sich ein Graph, welcher auf der x-Achse die Konzentration in Milligramm pro Liter zeigt und auf der y-Achse die Menge des durchgelassenen Lichts in Prozent. Wenn man diesen Graph erstellt hat, misst man das durchgelassene Licht bei einer Wasserprobe, bei der man den Gehalt bestimmen will, in diesem Beispiel die Urspringquelle. Wenn man nun die durchgelassene Menge in Prozent vorliegen hat, geht man entlang der y-Achse an dem vorher erstellten Graphen, bis man zu der Stelle kommt, an dem der Photometer genau die Menge in Prozent gemessen hatte. Dann geht man an der Stelle, an der sich der Graph dort befindet, senkrecht nach unten zur x-Achse und kann dort den Phospahtgehalt der zu untersuchenden Flüssigkeit ablesen. Somit kam ein Wert von 0,52 mg/l für den Urspringtopf heraus. Die betreuende Lehrerein Frau Mörsch besorgte zu Vergleichszwecken noch Wasser von der Blau (0,48mg/l), der Rot (0,60mg/l) und der Donau (0,57mg/l).


Schneller als erwartet stand der Tag des Wettbewerbs bevor. Nachdem in letzter Minute noch Plakate, welche man bei Jugend forscht für seinen Stand braucht, angefertigt wurden, ging es am Freitag in die Donauhalle. Dort angekommen gab es erst einmal eine Begrüßung mit anschließendem Gruppenfoto. Anschließend war es Zeit für die Juroren. Jeder hatte einen Plan bekommen, wann die Juroren zu dem jeweiligen Stand kommen würden. Es kam einmal eine Jury für 25 Minuten und einmal eine Jury für 15 Minuten. Nachdem die Jury gegangen war, versammelten sich die Teilnehmer beim Eingang, denn jetzt begann das Rahmenprogramm bei der Firma HENSOLDT Sensors GmbH. Nachdem dort alle angekommen waren, bekamen sie einen Vortrag über Hacking und Sicherheit im Netz von einem Mitarbeiter der Firma 8com, welche Firmen hackt, um sie auf Sicherheitslücken aufmerksam zu machen. Anschließend gab es eine Führung durch die Firma. Nach dieser Führung gab es eigentlich noch ein gemeinsames Abendessen, welches die zwei Urspringer Forscher leider nicht miterleben konnten, da es im Donautal, wo das Abendessen stattfand, keine so gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel gibt, als dass sie so spät noch weggekommen wären. Am Samstag ging es dann früh direkt weiter. Morgens um 9 Uhr musste man schon wieder anwesend sein und erfuhr wer gewonnen hatte. Urspring war leider nicht unter den Siegern. Ab 9:15 Uhr gab es noch von den Juroren Tipps und Verbesserungsvorschläge, was man in der nächsten Runde – oder für die Ausgeschiedenen beim nächsten Mal – noch verbessern könnte. Ab 10:30 Uhr war die Veranstaltung dann für die Öffentlichkeit zugänglich. Unsere zwei Urspringer bekamen von dem nicht weniger überraschten Ex-Urspringer Heinz-Wilhelm Schäbe Besuch, welcher dann beschloss, seinen Tag der Semesterferien in der Donauhalle zu verbringen. Die Stunden vergingen wie im Fluge. Es folgte eine Preisverleihung, bei der jeder als „Mindest-Preis“ ein VR Brille und diverse andere Preise wie Büchergutscheine, Geld- und Sachpreise erhielt. Nachdem dieses Event ebenfalls vorüber war, wurden die Stände abgebaut und nach einem langen Wochenende ging es wieder zurück ins heimische Urspring.

Das Projektteam möchte an dieser Stelle gerne auch Herrn Spadinger und Herrn Walter für die große Unterstützung danken.

Text: Jacob Hochbaum, Fotos: Heinz-Wilhelm Schäbe

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