Bei strahlendem Sonnenschein und arktisch-frostigen Temperaturen öffnete die Urspringschule am vergangenen Sonntag ihre Pforten für alle, die sich einen Eindruck vom Leben und Lernen an Internat und Schule machen wollten. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, um ihren Besuch in Urspring mit einem sonntäglichen Spaziergang durch das ehemalige Benediktinerinnenkloster zu verbinden.
Nach der Begrüßung durch Vorstand und Schulleiter Dr. Rainer Wetzler standen dieser und seine Leitungskollegen Daniel Leichtner (Internat), Hans-Martin Meth (Wirtschafts- und Betriebsleitung), Stephanie Herrmann vom Schüleraufnahmesekretariat sowie Lehrerinnen und Lehrer der Urspringschule interessierten Eltern und Schülern in persönlichen Gesprächen Rede und Antwort.
Einen Schwerpunkt bei den Gesprächen bildete das 3-jährige Aufbaugymnasium, das zum Schuljahr 2018/19 an der Urspringschule neu eingeführt wird. Wie bei beruflichen Gymnasien können sich hier alle Zehntklässler bewerben. Voraussetzung ist entweder ein Realschulabschluss, der vorherige Besuch eines Gymnasiums mit Oberstufenberechtigung oder der entsprechende Abschluss einer Gemeinschaftsschule. Der Vorteil dieser Schulform gegenüber dem beruflichen Gymnasium besteht darin, dass sich die Schüler noch nicht auf eine bestimmte Fachrichtung festlegen müssen – eine Entscheidung, die für 15 bis 16-Jährige oftmals schwierig ist.
Über gesamten Zeitraum von 10:00 bis 17:00 Uhr bestand Gelegenheit, den schuleigenen Werkstätten (Töpferei, Schneiderei, Schreinerei und Feinwerkmechanik) einen Besuch abzustatten und sich einen Eindruck von deren Arbeit zu verschaffen. Wer wollte, konnte dies auf eigene Faust tun, oder er schloss sich einer Führung durch das Schulgelände an, die Schülerinnen und Schüler der Urspringschule über den ganzen Tag anboten. Auch Pferdestall und Kleintiergehege ließen sich auf diese Weise erkunden. Für das leibliche Wohl gab es in der Neuen Schule ganztägig Kaffee, Kuchen und diverse kalte Getränke sowie ein Mittagessen in der schuleigenen Mensa.
Im Chemie-Raum in der Neuen Schule erwartete die Besucher eine informative Ausstellung von Projekten, Plakaten und Konstruktionen, die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des NWT-Unterrichts selbst erstellt hatten. Darunter ein Fahrzeug, das von einer Mausefalle angetrieben wird, roboterähnliche Laufmaschinen sowie mittels eines CAD-Programms konstruierte Raketen, „eines der Lieblingsprojekte unserer Schüler“, wie NWT-Lehrer Reinhard Spadinger erläuterte.
Die von einem Schwarzpulvermotor angetriebenen Geschosse können laut Reinhard Spadinger eine maximale Flughöhe von 300-400 Metern erreichen, um dann mittels eines Fallschirms zum Boden zurückzukehren. Experimentierfreudige konnten darüber hinaus mit einem selbstgebauten Fotometer den Fettgehalt von Milch bestimmen oder mittels Papierchromatographie die Farb-Zusammensetzung verschiedener Filzstift-Tinten untersuchen.
Legosteine für das Projekt „Eine Million Bauherren gesucht“ waren wieder in der Alten Schule zu erwerben. Ziel ist es, ganz Urspring aus Legosteinen nachzubauen und damit gleichzeitig Spenden für den geplanten Bau eines neuen Unterstufenhauses einzusammeln.
Das zwar kalte, aber sonnig-freundliche Winterwetter hatte viele Interessierte nach Urspring gelockt. Über die ausgesprochen gute Publikumsresonanz – es wurden viele ergiebige Gespräche geführt – zeigten sich Schulleiter Dr. Wetzler und seine Kollegen denn auch rundum zufrieden.
Fotos: A. Bahar