„So intensiv habe ich mich noch nie mit Ökologie und Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Bekleidung beschäftigt.“ Das ist das in einem Satz zusammengefasste Fazit von unserem Schneider-Ausflug im Juni 2017 und es zeigt, wie interessiert die Lehrlinge dabei waren. Unser Weg führte uns in die Modemanufaktur FLOMAX, Gächingen, im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Also fast vor unserer Haustür durften wir in die farbenfrohe Produktion von Veronica Kraiser blicken.
Die Chefin erzählte von ihren Anfängen vor über 20 Jahren und wie wichtig ihr von Anfang an fair gehandelte Biobaumwolle und Schurwolle für die eigene Produktion war. Ihre Schurwolle bezieht sie sowohl von Schäfern aus der Region als auch aus Übersee. Frau Kraiser berichtete, wie sie bereits früh wusste, dass sie im Bereich Mode arbeiten wollte. Eine Schneiderlehre mit anschließendem Studium machte diesen Wunsch umsetzbar.
Wir waren alle sehr beeindruckt von der Atmosphäre vor Ort, von dem Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und von ihr selbst. So stellten unsere Schneider-Azubi fest, wie vielseitig interessiert und gleichzeitig engagiert und fokussiert die Chefin sein muss, um in dieser Branche langfristig mitmischen zu können. Wir konnten die einzelnen Arbeitsschritte der Faserverarbeitung beGREIFEN und sahen, wie die Kleidungsstücke hergestellt werden.
So informativ und interessant die zweistündige Führung bei Flomax war, so wichtig war es Frau Kraiser ihre Erfahrung an die Jugendlichen weiter zu geben. Sie forderte die Jugendlichen auf: “Egal, was ihr später einmal machen werdet – macht das, was euch Spaß macht und wofür ihr euch begeistern könnt. Denn dann ist die Arbeit keine Arbeit, sondern wird als Ereignis erlebt.“
Simone Krauß