Waldweihnacht 2016 – ein Rückblick:
Urspring wäre nicht Urspring ohne die traditionelle Waldweihnacht, mit der sich die Schule alljährlich in die Weihnachtsferien verabschiedet. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren hatten die Schülerinnen und Schüler ihre Verkaufsstände in diesem Jahr stilvoll im Freien, vor dem Urspringtopf aufgebaut, so dass das Ambiente einem echten Weihnachtsmarkt gleichkam.
Von Kuchen, Plätzchen und Waffeln über Crêpes und Glühwein bis hin zu alkoholfreien Cocktails reichte die Palette der dargebotenen kulinarischen Köstlichkeiten, bevor um 20:30 Uhr das Weihnachtsprogramm auf der Bühne im GTZ startete.
Ein Programmpunkt war das obligatorische „Running to the Döner“, eine moderne und spaßige Variante der „Reise nach Jerusalem“, bei welcher den von Lehrer-Moderatorin Sabine Lächler ausgewählten Schülerinnen und Schülern lustige, oft auch sehr persönliche Aufgaben gestellt werden, z.B. einen besonderen Tanz oder ein Kunststück aufzuführen.
Mit besonderer Spannung erwartet und insbesondere von Schülern beklatscht wurde auch in diesem Jahr die Aufführung des Stücks „Dinner for One“ durch die angehenden Abiturienten.
Der Einakter ist an den gleichnamigen Klassiker angelehnt, der alljährlich zu Silvester im Fernsehen wiederholt wird; nur die Besetzung der Charaktere ist individuell auf die Lehrerinnen und Lehrer der Urspringschule abgestimmt, die mehr oder weniger niveauvoll durch den Kakao gezogen werden. (Eine ausführliche Kritik folgt.)
Begonnen hatte die diesjährige Waldweihnacht pünktlich um 16:30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Urspringer Klosterkirche. Religionslehrerin Ina Engelhardt-Linden vertrat in diesem Jahr den erkrankten Schulpfarrer Siegfried Fischer.
„Stille Nacht? Heilige Nacht?“, fragte sie in ihrer Predigt und erinnerte dann an den Kindermord in Bethlehem: die im zweiten Kapitel der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums überlieferte Tötung aller männlichen Kleinkinder in Bethlehem, die von König Herodes dem Großen angeordnet worden sein soll, um den neugeborenen König Israels, Jesus von Nazareth zu beseitigen.
Die ausführliche Schilderung dieses Ereignisses schloss sie mit der Mahnung, den Teufelskreis von Schuld und Rache zu durchbrechen, der die Menschheit seit Jahrtausenden gefangen hält. Dafür stehe Jesus Christus, der Erlöser, so die Quintessenz ihrer Predigt.
Beendet wurde der Gottesdienst von dem Auftritt einer eigens zu diesem Zweck geformten Schülerband, die mit eigenwillig interpretierten Songs die Schulgemeinde beeindruckte, darunter das berühmte „Hallelujah“ der unlängst verstorbenen Singer-Songwriter-Legende Leonhard Cohen.
Ein besonderes Erlebnis war auch in diesem Jahr die anschließende gemeinsame Wanderung von Schülern, Eltern, Lehrern und Ehemaligen von der Klosterkirche zur Dreikönigsmühle am lichtergeschmückten Achtopf. Dort luden Glühwein und Leberkäs-Brötchen die Eintreffenden zum Verweilen und Plaudern ein, ehe dann um 18:30 Uhr der Weihnachtsmarkt eröffnet wurde.
Fotos: B. Hüttenrauch, A. Bahar