Mentorat Gärtnerhaus auf Pirsch im Schwarzwald
Vergangenes Wochenende (10./11.10.15) begab sich das Mentorat Gärtnerhaus auf Mentoratsfahrt in den Schwarzwald. Ziel war das beschauliche Städtchen Titisee-Neustadt. (Städtchen? „Kuhkaff“ fanden manche treffender.)
Schon kurz nach Abfahrt in Urspring stieg der Adrenalinspiegel stark an: Ein Reh kreuzte kurz vor Obermarchtal die Straße ‒ und die Fahrzeuginsassen waren sich uneins, ob man nun abrupt bremsen solle oder lieber schon mal für das Abendessen vorsorgen sollte. So ein Rehrücken wäre sicherlich schmackhaft gewesen.
Das Reh durfte weiterleben ‒ einer Vollbremsung sei Dank. Von weiteren Überraschungen verschont, erreichten wir schließlich Sigmaringen, wo wir das Fürstenschloss der Fürsten zu Hohenzollern genauer unter die Lupe nahmen. Die Führung durch die adrette Führerin fand Anklang ‒ vor allem der Prunk im Herrenzimmer und die Waffenkammer können als Highlights betrachtet werden.
Im Anschluss ging es weiter über Tuttlingen und Geisingen hinein in den Schwarzwald. Unser Ziel, das Badeparadies Schwarzwald in Titisee, erreichten wir gegen Mittag und tobten uns drei Stunden auf den Wasserrutschen und in der Palmenoase aus.
Gut erfrischt machten wir uns sodann auf den Weg zur Jugendherberge in Neustadt. Hoch oben am Berg gelegen, überblickt die Jugendherberge Rudenberg die Stadt ‒ gesäumt von Wiesen, Weiden und Kühen, die den Almabtrieb wohl noch vor sich haben.
Nach einem ausgiebigen Abendessen wollten wir ein wenig das Neustädter Nachtleben erkunden. Der Tipp des Personals: Geht gleich nach Freiburg. Wie richtig sich dies erweisen sollte, sahen wir einen Fußmarsch später den Berg hinab: abgesehen vom Abendgottesdienst in der städtischen Kirche, einem Kino und ein paar Raucherkneipen war in Neustadt tote Hose.
Daher begaben wir uns zurück in die Jugendherberge und verbrachten die Zeit bei einem gemütlichen Spieleabend.
Zu späterer Stunde ‒ wir hatten uns mit gleichaltrigen Mädels (Gruppenleiterinnen eines Kinder- und Jugendchores) angefreundet und unterhielten uns angeregt ‒ gab es noch Stress mit den verantwortlichen Betreuern der Chorgruppe. Man warf uns hochkant aus dem „Mädchentrakt“ und drohte uns mit Konsequenzen.
Unser Mentor beobachtete dies amüsiert und durfte im Anschluss die Wogen glätten. (Anmerkung von Herr Jung dazu: „Ein paar von euch sind ja doch recht sensibel. Da braucht es ab und an ein paar verbale Streicheleinheiten.“)
Nach einer ruhigen Nacht brachen wir am Sonntag Morgen erneut nach Titisee auf, um den Hausberg der Stadt, den Hochfirst, zu bezwingen. Vorbei am gleichnamigen Titisee wanderten wir den Berg hinauf, bis wir schließlich, vom Nebel gut verborgen, auf 1192 Metern den Gipfel samt Aussichtsturm erreichten. Auf die Turmbesteigung haben wir verzichtet, daher waren wir nach rekordverdächtigen 1,5 Stunden auch schon wieder am Fuße des Berges angelangt. (In Wanderführern dauerte unsere Strecke 3,5 Stunden.)
Nach einer kleinen Stärkung ging es wieder zurück nach Urspring, nicht jedoch ohne noch einen Zwischenstopp in Donaueschingen einzulegen. Die Donauquelle klang vielversprechend ‒ die Realität jedoch war enttäuschend: ein Tümpel, wesentlich kleiner als der U-Topf, wurde uns als die Quelle der Donau verkauft. (Lieber Fürst zu Fürstenberg, diese Quelle kannst du behalten. Wahrscheinlich landet das ganze Wasser direkt im Bier der Fürstenberg-Brauerei.)
Am Nachmittag trafen wir schließlich wieder in Urspring ein, wo wir uns sogleich auf dem Urspringer Herbst- & Apfelfest über die feilgebotenen Dinnede hermachten.
Mentorat Gärtnerhaus