Das grüne Klassenzimmer der Urspringschule Klasse 8
Neben fachlichen und methodischen Kompetenzen legen wir in Urspring unser Augenmerk auch besonders auf die personalen und sozialen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im Schulcurriculum sind vertiefende fächerverbindende und profilbildende Elemente enthalten und in diesem Jahr haben wir dieses Konzept durch eine neue Idee erweitert. Im grünen Klassenzimmer wird durch Vernetzung verschiedener Unterrichtsfächer mit übergeordneten Kompetenzen der Versuch gestartet, den Schülern auf einem innovativen Weg wichtiges Handwerkszeug für ihre Zukunft als eigenständige junge Menschen mitzugeben.
Urspring erweitert mit dem grünen Klassenzimmer den ständig wachsenden Pool der reformpädagogischen Arbeit um ein festes Element für die Schüler der Klasse 8.
Federführend für das grüne Klassenzimmer ist der NWT-Lehrer Reinhard Spadinger, der nach seiner Idee für die „Schule im Grünen“ für die Organisation und Durchführung des Konzeptes die Verantwortung hatte.
So ging es für die Jungen und Mädchen der achten Klasse am 29. September 2014 für vier Tage auf den Zeltplatz Bärental ins nahe gelegene Justingen. Auf dem Zeltplatz ohne Strom und einzig kaltem Wasser waren die Klosterschüler gefordert, sich neben dem Abenteuer Camping mit schulischen Inhalten auseinanderzusetzen.
So standen neben Selbstversorgung sowie Spiel und Spaß in der Natur auch verschiedene Unterrichtsinhalte aus beispielsweise Mathematik, Gemeinschaftskunde und Kunst auf der Tagesordnung.
Ein spannendes und lehrreiches Erlebnis für Schüler wie Lehrer ging nach vier Tagen zu Ende.
Mein Tagebuch
Am Dienstag sind Lucius, Marie, Gesa und ich um 8.15 Uhr zu einem Bauern gefahren und haben 10 Liter frische Milch geholt, die wir dann zum Frühstück getrunken haben.
Nach dem Frühstück hatten wir Lernstunde, hier haben wir alle zusammen in dem Holzpavillon unsere Arbeitsaufträge erledigt.
Wir haben heute außerdem Äpfel gesammelt, für den Apfelsaft in Urspring, von manchen Äpfeln haben wir aber Apfelmus gemacht, das haben wir dann zum Abendessen mit selbst gemachtem Grießbrei gegessen. Jetzt erzähle ich euch, was gegen Abend passiert ist. Wir waren alle in unseren Zelten, als wir plötzlich Böller gehört haben. Am Anfang dachten wir, es sei ein Jäger, doch als dann eine Taschenlampe mit einem Totenkopf an unsere Zeltwand geleuchtet hat, bekamen wir Angst. Frau Lächler und Herr Spadinger saßen auf der Bank am Lagerfeuer und Frau Lächler hatte eine Fackel gebastelt. Marlene, Gesa und ich sind zu den Jungs und haben sie geholt, dann sind wir alle mit Frau Lächler und ihrer Fackel in den Wald gelaufen. Die Büsche wackelten und wir haben Schritte gehört. Wir bekamen noch mehr Angst, vor allem ich, weil wir dachten, das wäre ein Auftrag von Frau Lächler, doch sie bekam dann selbst Angst. Wir verstanden, dass es nicht mehr witzig war. Wir waren am Zurücklaufen, als ein Busch wackelte, Frau Lächler schrie:“ Alle auf den Mann im Busch!“ Es lag ein Mensch mit schwarzer Kleidung und Maske im Busch! Die Gestalt stand auf und zog die Maske herunter….Wir konnten es nicht glauben, wer da zum Vorschein kam, es war Marlenes ältere Schwester, die mit zwei Freunden gekommen war, um uns zu erschrecken…nachdem wir uns von dem Schock erholt hatten, sind wir alle wieder in die Zelte und haben tief und fest geschlafen, bis wir am nächsten Morgen wieder zum Bauern gegangen sind, um Milch zu holen. Davon haben wir dann leckere Pfannkuchen gebacken. Gegen Mittag kam eine Frau von der Südwest Presse, Frau Sund war auch da. Die Frau von der Zeitung hat Bilder gemacht und uns befragt. Auch haben wir an unserem Kunstprojekt mit Herr Ackermann weitergemacht, wir haben einen Jahresbaum für unsere Klasse angemalt.
Am Abend mussten wir viel Brennholz besorgen, weil wir ein Riesenlagerfeuer gemacht haben und Stockbrot mit Wurst und Kartoffeln gegrillt haben. Nachdem uns noch ein paar Urspringer gegen später erschreckt haben, haben wir alle zusammen noch Tee getrunken, bevor wir ins Bett gegangen sind.
Mir hat das grüne Klassenzimmer der Urspringschule Klasse 8 sehr gut gefallen, ich würde es immer wieder gerne machen.
Jule Fetscher, Klasse 8